14. January 2018

Augmented Marketing.

Wie AI und Augmented-Reality-Devices uns zu einer neuen Form des Marketings und des Konsumverhaltens bringen kann.

Wer kennt sie nicht, die Enttäuschung nach dem Auspacken des heiß ersehnten Einkaufs? Ganz gleich ob beim mobilen, beim stationären Shopping oder beim Online-Shopping – zuhause angekommen sieht der neue Pullover, das neue Regal oder die neue Kaffeemaschine gleich etwas anders aus als im Geschäft oder im Online-Store. Fast noch schlimmer: Nach langer Suche hat man endlich das perfekte Produkt gefunden, aber vor Ort scheitert es dann an wenigen Zentimetern. Eine enorm vielversprechende Lösung für dieses Problem lautet: Augmented Marketing. Sie verdankt sich vor allem den jüngsten Entwicklungen in den Bereichen Artificial Intelligence und Augmented Reality.

“Kaum ist man zuhause, sieht die neue Hose anders aus oder das neue Regal passt nicht in die Aussparung. Die Lösung: #Augmented #Marketing.“



Augmented Reality vs. Virtual Reality


Das bahnbrechende Konzept von Augmented Reality, also wörtlich „erweiterter Realität“ ist durch die Kombination von mehreren Entwicklungen möglich geworden. Zum einen sind mobile Geräte wie Smartphones oder Datenbrillen seit wenigen Gerätegenerationen mit sehr leistungsstarken Chips ausgestattet. Einer aktuellen Studie zufolge ist es insbesondere der weiten Verbreitung von Smartphones zu verdanken, dass auch der stationäre Einzelhandel von Technologien wie Augmented Reality profitieren kann.

Zum anderen wurden parallel dazu intelligente Machine-Learning-Algorithmen entwickelt, die diese Geräte dazu befähigen, virtuelle Realität und echte Realität zu überlagern. Das bedeutet, dass virtuelle Objekte in reale Szenarien eingeblendet werden können. Diese virtuellen Objekte lassen sich so nicht nur von allen Seiten und im realen Maßstab betrachten, sondern auch animieren und beispielsweise mit anderen Produkten kombinieren.



Die Vorteile von Augmented Reality für das Marketing


Anders gesagt bedeutet das: In Zukunft wird es keine bösen Überraschungen mehr geben. Gegenstände können in ihrer exakten Dimension und ihrem Aussehen in der vorgesehenen Umgebung angezeigt werden. Dinge wie Möbel können damit nicht nur in ihrer Größe, sondern auch ihrer Farbe exakt auf die Umgebung abgestimmt werden. Individualisierungsoptionen vorausgesetzt.

Das 3D-Rendering zeigt einen möglichen Anwendungsfall von Augmented Marketing.

Augmented Reality kann aber nicht einfach nur Dinge zeigen, sondern eröffnet noch sehr viel mehr Möglichkeiten. Das lässt sich am Beispiel Mode einfach verdeutlichen. Kleidungsstücke können nicht nur einfach angezeigt werden. Wer auf seine Einkaufshistorie zugreifen kann, sieht sogar, wie gut ein neues Teil zu bereits gekauften Kleidungsstücken passt. Zugleich können weitere Produkte und Accessoires eingeblendet werden. Nicht zuletzt lässt sich ein Modeberater – sei es in Form eines Chatbots oder eines Verkäufers per Videochat – aktiv in den Verkaufsvorgang einbeziehen.



Ökonomische und ökologische Aspekte von Augmented Marketing


Für Augmented Marketing sprechen sowohl ökonomische wie ökologische Gründe. Der anhaltende Boom im Bereich E-Commerce bringt es nicht nur mit sich, dass immer mehr bestellt wird. Sondern gerade wegen der eingangs beschriebenen Erfahrung werden auch immer öfter Bestellungen retourniert. Das bedeutet einen enormen Wertverlust für Händler. Dieser Verlust kann durch Augmented Marketing drastisch reduziert werden. Kunden können sich einen sehr viel genaueren Eindruck von Produkten verschaffen, so dass sehr viel weniger „auf Verdacht“ bestellt wird. Die Wahrscheinlichkeit von Rücksendungen wird somit enorm reduziert.

Augmented Marketing erfüllt damit zugleich auch die gestiegenen Ansprüche an Nachhaltigkeit. Damit kann sie einen wichtigen Aspekt bei der Corporate Identity bzw. beim Branding darstellen. Augmented Marketing kann aber auch dazu beitragen, Umsätze zu steigern, indem passende Produkte oder ergänzende Accessoires direkt mit angezeigt werden können.

“#Augmented #Marketing löst zwei Probleme auf einmal: Es macht das Shopping sowohl ökonomischer als auch ökologisch nachhaltiger.“



Die Macht des Visuellen und des Realen


Augmented Marketing ist ein überaus vielversprechender Ansatz, um Marketing neu zu denken. Insbesondere ein Aspekt sorgt für die enormen Vorteile gegenüber anderen Formen des Marketings: Die Kombination der Macht des Visuellen mit dem Realen. Kaum etwas kann Kunden so sehr von einem Produkt überzeugen, wie die gegenständliche, fotorealistische Darstellung im Hier und Jetzt. Das bestätigen unter anderem auch Studien aus der Neurologie und der Marktforschung, die untersuchen, wie stark sich Gelesenes, Gesehenes oder Erlebtes im Gedächtnis einprägen. Erfahrungen, die wir mit Augmented Reality machen, fallen dabei zwischen die zweite und dritte Kategorie und verankern sich sehr stark in unserem Gedächtnis.

Ich halte Augmented Marketing darum aktuell für eine der vielversprechendsten Entwicklungen. Denn sie erlaubt es, gleichermaßen im mobilen, stationären und online Handel anwendbar zu sein, zugleich einen datenbasierten Ansatz zu verfolgen und nicht zuletzt die Customer Experience ins Zentrum zu stellen.